Die Musiker & Musikerinnen

 

Ensemble Berlin

Musizieren im Ensemble – auf hohem Niveau und in gelöster Atmosphäre: Dazu trafen sich befreundete Orchesterkollegen aus den Reihen der Berliner Philharmoniker erstmals im Jahr 1999 bei den „Landsberger Sommermusiken“. Am Schluss der ersten Ausgabe dieses kleinen und feinen Kammermusikfestivals stand der Wunsch, auch zu anderen Jahreszeiten in dieser Besetzung zu konzertieren – das Ensemble Berlin war geboren.

Bald darauf sendete der Bayerische Rundfunk einen Konzert-Mitschnitt und durch zahlreiche Auftritte wurde ein wachsendes Publikum auf die 11-köpfige Formation aufmerksam – im gesamten Bundesgebiet und im Ausland. Im Jahr 2006 stellte sich das Ensemble „zuhause“ in der Berliner Philharmonie den Kammermusikfreunden der Hauptstadt vor und war außerdem zu Gast beim Mozart-Fest in Würzburg. Mittlerweile dokumentieren mehrere CDs die luftig-schwingende, stets fein aufeinander abgestimmte Spielkultur des Ensemble Berlin sowie dessen wachsendes Repertoire.

Ensemble Berlin

Programmatische Beschränkungen gibt es nicht. Neben Originalkompositionen für die klassischen Kammerbesetzungen Quintett, Oktett und Nonett aus Klassik, Romantik und Moderne bilden Bearbeitungen einen weiterer Schwerpunkt der künstlerischen Arbeit. Aus der äußerst fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem Orchestermusiker und Arrangeur Wolfgang Renz sind bislang eine ganze Reihe musikalischer Kostbarkeiten entstanden, etwa Franz Schuberts Wanderer-Fantasie in einer Fassung für Nonett. Diese eigens für das Ensemble gesetzten Arrangements bieten Hörern und Interpreten bisher ungekannte klangliche Varianten – und eröffnen darüber hinaus eine völlig neue Sicht auf gängiges Repertoire.

Inspirationsquell sämtlicher Aktivitäten des Ensembles sind nach wie vor die „Landsberger Sommermusiken“. Hier erschließt sich die Gruppe in ungezwungener Atmosphäre neues Repertoire – wie viel Spaß dabei im Spiel ist, wird im Konzertsaal hörbar. Und nicht selten auch danach, an langen Abenden am Lagerfeuer mit den Gastgeberinnen. Das sind in guter Tradition die Schwestern der Landsberger Dominikanerinnen, die den Besuch aus Berlin fest in ihr Herz geschlossen haben.


Luiz Coehlo

Luiz Coehlo erhielt in seiner Heimatstadt seinen ersten Violinunterricht bei Prof. Elisa Fukuda. 2001 kam er nach Berlin, um an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" bei Prof. Ulf Wallin zu studieren. Von 2004 bis 2005 wurde er von Prof. Zakhar Bron an der Piteo Universität in Schweden unterrichtet. Ab 2005 studierte er an der Universität der Künste Berlin bei Prof. Guy Braunstein und Axel Gerhardt, wo er 2008 sein Diplomstudium mit Bestnote abschloss. Neben zahlreichen brasilianischen Wettbewerbserfolgen bekam er 2002 beim Internationalen Henri-Marteau-Wettbewerb eine Auszeichnung für die beste Mozart-Interpretation. 2003 erspielte er sich beim Internationalen Tibor-Varga-Wettbewerb in der Schweiz einen 3. Preis sowie einen 1. Preis beim IV. Gerhard Taschner Violinwettbewerb in Berlin. Luiz Filipe trat bereits in Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Spanien, Italien, Kroatien und Südamerika mit verschiedenen Orchestern auf. So spielte er u.a. mit Dirigenten wie Kirk Trevor, Reinhardt Goebel und Yeruham Scharowsky. Kammermusikkonzerte gab er u.a. mit Wilfried Strehle und Guy Braunstein.

Bettina Sartorius

Als kleines Kind wollte sie eigentlich Klavier lernen. Doch nachdem ihre Eltern sie in ein Konzert mitgenommen hatten, in dem Yehudi Menuhin das Beethoven Violinkonzert spielte, traf sie eine andere Entscheidung und wählte die Geige. Bettina Sartorius, die seit ihrem zehnten Lebensjahr Violine spielt, absolvierte ihr Studium am Konservatorium Winterthur bei Aida Stucki. 1992 machte sie dort das Konzertreifediplom, 1994 das Solistendiplom, das sie viagra mit Auszeichnung ablegte. Die mehrfach mit Preisen und Stipendien ausgezeichnete Geigerin trat als Solistin europaweit auf und war drei Jahre lang Mitglied der Camerata Bern. Mit den Festival Strings Lucerne spielte sie Vivaldis Vier Jahreszeiten und die Violinkonzerte von Bach auf CD ein. Seit sie zu den Berliner Philharmonikern gehört, musiziert sie auch im Ensemble Die Schweizer der Berliner Philharmoniker. Auch in ihrer Freizeit beschäftigt sie sich gerne kulturell: Sie liest, besucht Museen und geht ins Kino. Außerdem ist sie spirituell interessiert - besonders in Verbindung mit Musik.

Walter Küssner

Eigentlich wollte Walter Küssner lieber Cello lernen, aber das spielte schon der Bruder. Außerdem gab es an der Schule die Möglichkeit, sich eine Bratsche auszuleihen und so wählte er dieses Instrument. Seine Ausbildung zum Berufsmusiker erhielt er bei Jürgen Kussmaul in Düsseldorf, Kim Kashkashian in New York und Michael Tree in St. Louis. 1987 wurde er Mitglied des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks in München. Zwei Jahre später wechselte er zu den Berliner Philharmonikern, bei denen er auch in zahlreichen Kammermusikformationen mitwirkt, z. B. im Philharmonischen Streichsextett, im Philharmonischen Streichoktett und im Athenäum-Quartett sowie bei den Berliner Barock Solisten und den Philharmonischen Streichersolisten. Als Gastprofessor für Viola unterrichtet Walter Küssner, der ein begeisterter Schach- und Skatspieler ist, an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin. Außerdem kümmert er sich archivarisch um die Geschichte des Orchesters.

Clemens Weigel
Foto-Download ©Timm Kölln

Der Cellist Clemens Weigel gehört dem Ensemble Berlin seit dessen Gründung an. Er wurde 1968 in Würzburg geboren und war zunächst Jungstudent an der Musikhochschule Trossingen, bevor er 1987 sein Violoncello-Studium bei André Navarra an der Wiener Musikhochschule begann. Nach dessen Tod wechselte er zu Walther Nothas nach München und legte dort 1994 das Meisterklassendiplom ab. Im gleichen Jahr errang er den ersten Preis beim internationalen Musikwettbewerb in Finale Ligure/Italien. Erfahrungen als Orchestermusiker sammelte er früh als Mitglied des Landesjugendorchesters Baden-Württemberg und des Bundesjugendorchesters. Seit 1993 ist Clemens Weigel Cellist im Orchester des Münchner Staatstheaters am Gärtnerplatz. Neben solistischen Engagements gehört er dem renommierten Rodin-Quartett an, das seit vielen Jahren in einer eigenen Kammerkonzertreihe in der Münchner Residenz zu hören ist.

Ulrich Wolff
Foto-Download ©Timm Kölln

Mit Ulrich Wolff am Kontrabass sorgt ein weiteres Gründungsmitglied für das solide Klangfundament des Ensembles Berlin. 1955 in Wuppertal geboren, studierte er in Berlin bei Rainer Zepperitz und kam 1978 zu den Berliner Philharmonikern, damals unter der künstlerischen Leitung von Herbert von Karajan. Von 1980 an war er unter Sergiu Celibidache beim Radio-Sinfonieorchester Stuttgart Solo-Bassist und kehrte 1985 ins Berliner Philharmonische Orchester zurück. 1997 und 1999 war er Mitglied im Orchester der Bayreuther Festspiele. Als Kammermusiker musizierte er unter anderem mit Isaac Stern, Krystian Zimmermann, dem Auryn-Quartett und dem Philharmonia Quartett; im Bereich der Alten Musik mit dem Ensemble Musica Antiqua Köln und Reinhard Goebel. Seit 2005 gibt Ulrich Wolff Meisterkurse an der Gustav Mahler Akademie in Potenza/Italien, die auf Anregung von Claudio Abbado im selben Jahr gegründet wurde.

Christoph Hartmann
Foto-Download ©Timm Kölln

Der Oboist Christoph Hartmann, geboren 1965, stammt aus Landsberg am Lech. Seine musikalische Ausbildung begann er als Gaststudent am Leopold-Mozart-Konservatorium in Augsburg bei Georg Fischer, setzte später sein Studium bei Günther Passin an der Musikhochschule in München fort und schloss es mit dem Meisterklassendiplom in den Fächern Oboe und Kammermusik ab. Unmittelbar nach dem Studium unterrichtete er selbst an der Münchner Musikhochschule. Seine Laufbahn als Orchestermusiker nahm 1991 als Solo-Oboist bei den Stuttgarter Philharmonikern ihren Anfang – bereits ein Jahr später wurde er als Oboist bei den Berliner Philharmonikern engagiert. Darüber hinaus konzertiert Christoph Hartmann regelmäßig als Solist und lehrt an der Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker. 1999 rief er gemeinsam mit Orchesterkollegen das Kammermusikfestival „Landsberger Sommermusiken“ ins Leben.

Mor Biron
Foto Download ©Timm Kölln

Der 1982 in Israel geborene Fagottist Mor Biron ist seit 2007 Mitglied der Berliner Philharmoniker und seit 2009 Mitglied im Ensemble Berlin. Seine Studienzeit verbrachte er an der Jerusalem Academy for Music and Dance und an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin bei Klaus Thunemann sowie Volker Tessmann. Mor Biron sammelte schon vor seiner Berufung zu den Berliner Philharmonikern in anderen Spitzenorchestern Erfahrung. So spielte er unter Claudio Abbado im Gustav MahlerJugendorchester, war Stipendiat der Karajan Akademie, in der Spielzeit 2006/07 Solofagottist im Orquesta Del Palau de Les Arts Reina Sofia in Valencia und seit 2000 Mitglied im West-Eastern-Divan Orchestra unter Daniel Barenboim, der ihn 2005 als Solist einlud mit demselbigen Orchester solistisch zu konzertieren. Mor Biron war ausserdem bei zahlreichen Wettbewerben erfolgreich, so gewann er den 1. Preis beim Aviv-Competition in Tel Aviv und war Stipendiat der America-Israel Cultural Foundation. Bei seiner Vielseitigkeit widmete sich Mor schon früh intensiv der Kammermusik und wird so dem Ensemble Berlin durch seine einzigartige Musikalität neue Impulse verleihen.